Während es viele Anleger gibt, die sie lieben, gibt es auch einige Anleger, die Abstand halten – die Rede ist von den „Contracts for Difference“, den Differenzkontrakten oder auch kurz CFDs. Ein Finanzprodukt, das zwar einfach zu verstehen und zudem günstig ist, aber dessen Gefahren nicht unterschätzt werden dürfen.
Was sind CFDs?
Aus rechtlicher Sicht sind CFDs nichts anderes als sogenannte Inhaberschuldverschreibungen eines Emittenten – also eines Finanzierungsinstitutes oder einer Bank. Betrachtet man CFDs aus wirtschaftlicher Sicht, so sind es Derivate. Das bedeutet, dass der Preis von einem bestimmten Basiswert abhängt. Man investiert also nicht in den Basiswert direkt, sondern handelt mit CFDs. In weiterer Folge kann der Trader auf steigende Kurse (Long Position) und auch auf fallende Kurse (Short Position) setzen.
Die Vorteile gegenüber dem Aktienhandel
Bei einer Aktie handelt es sich um ein recht simples Instrument: Der Anleger erwirbt 50 Aktien und beobachtet danach die Kursentwicklung – steigt der Kurs, so steigt auch der Wert; fällt der Kurs, so kommt es zur Gewinnminderung oder zum Verlust. Auch wenn der Aktienhandel unkompliziert ist, so gibt es doch ein paar Schattenseiten – problematisch sind etwa die hohen Orderkosten. Wer im Monat mehr als 10 Trades tätigt, der muss in der Regel über 100 Euro an Gebühren bezahlen. Ein Problem, das es beim CFD Handel beispielsweise nicht gibt. Die Gebühren sind hier deutlich geringer.
Ein weiterer Aspekt, der für den CFD Handel spricht: Es geht nicht nur um steigende Kurse – Trader können auch von fallenden Kursen profitieren, sofern sie sich für eine Short Position entschieden haben. Des Weiteren ist nur der Bruchteil der Summe notwendig, die für ein Aktien-Investment benötigt werden würde. Wer nämlich 50 Wertpapiere zu je 25 Euro erwirbt, muss 1.250 Euro (exklusive Gebühr) aufbringen – je nach Hebel können im Zuge des CFD Handels mit 50 Euro aber um die 5.000 Euro oder mehr am Markt bewegt werden. Das ist auch das große Risiko – entwickelt sich der Markt nämlich in die falsche Richtung, so sind hohe Verluste bereits vorprogrammiert.
Wie gefährlich ist der Handel mit CFDs?
Bei CFDs handelt es sich um ein ausgesprochen spekulatives Anlageprodukt. Wer denkt, ohne Wissen und Erfahrung mit CFDs handeln zu können, wird relativ schnell hohe Verluste einfahren. Wer mit CFDs traden will, der braucht eine Strategie. Von Vorteil ist auch, wenn im Vorfeld ein Demokonto genutzt wird – so kann der Trader, ganz ohne Risiko, Strategien ausprobieren und mitunter selbst überprüfen, ob Gewinne verbucht werden würden oder nicht. Wichtig ist, dass immer Instrumente zur Risikoreduzierung gewählt werden – das heißt, ohne Stop Loss sollte niemals eine Position eröffnet werden.
Entwickelt sich der Markt in die „falsche“ Richtung, so schießt der Verlust in die Höhe – übersteigt der Verlust das am Depot befindliche Guthaben, so kommt es zur Nachschusspflicht. Auch wenn es heutzutage schon viele Broker gibt, die auf eine Nachschusspflicht verzichten und die Position automatisch schließen, so ist es dennoch ratsam, wenn mit der Stop Loss-Funktion gearbeitet wird. Der CFD Handel kann also ausschließlich nur erfahrenen Tradern empfohlen werden, die auch wissen, wie hoch das Risiko ist. CFDs eigenen sich keinesfalls, wenn man ein Produkt zur Altersvorsorge sucht oder für seine Kinder finanziell vorsorgen möchte.
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