Wann erholt sich der Ölpreis? Viele Anleger spekulieren bereits mit Indexfonds; es kann – so zahlreiche Anleger – nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sich der Ölpreis erholt hat. Die Öl-ETFs kämpfen hingegen – wieder einmal – mit Rollverlusten. Viele Anleger werden an das Jahr 2009 denken; damals entstand, aufgrund der Finanzkrise, eine ähnliche Situation. Anleger sollten daher ausschließlich auf rolloptimierte ETFs setzen.
Der Ölpreis hat seine Talfahrt beendet
Anleger, die auf der Plattform Sharp Trader ihr Glück versuchen, staunten nicht schlecht, als der Ölpreis erdrutschartige Verluste hinnehmen musste. Zu Jahresbeginn konnten aber leichte Preisanstiege verbucht werden. So liegt der derzeitige Preis – etwa für ein Fass Brent – bei rund 60 US-Dollar (Ende 2016: weniger als 50 US-Dollar). Ob und inwiefern der Ölpreis steigen wird? Auch wenn die Experten noch kritisch sind, vertrauen die Anleger auf den Rohstoff. Im Januar waren die börsengehandelten Indexfonds (ETFs, Exchange Traded Funds), welche die Preisentwicklung von Öl abbilden, die beliebtesten Produkte des britischen Indexfonds-Anbieters ETF Securities. In der ersten Januarwoche lagen die Öl-ETFs der Anbieter bei rund 255 Millionen US-Dollar. Viele Investoren hoffen, dass sie – durch die Preiskorrektur – von künftigen Preisanstiegen profitieren werden. Doch bis es zur Preiskorrektur kommt, können noch einige Monate vergehen.
Drohen den Öl-ETFs Rollverluste?
Doch der Weg wird nicht einfach: Öl-ETFs bilden schlussendlich die Preisentwicklungen von den Terminkontrakten nach. Jedoch verbriefen die Papiere das Recht auf Lieferung eines Gegenstands zu einem bereits festgelegten Preis und Zeitpunkt. Da Öl-ETFs aber kein physisches Rohöl liefern, werden die Öl-Futures kurz vor dem Ende gegen neue Kontrakte getauscht. Müssen für die neuen Terminkontrakte höhere Preise als für die alten gezahlt werden, spricht man im Fachjargon vom Rollverlust.
Anleger müssen geduldig bleiben
Dabei kommt es zu einer Konstellation, in der der Preis für die Sofortlieferung des Produkts, also der Kassa- oder Spotpreis, niedriger als die Preise der Zukunft sind. Diese Konstellation nennt sich auch Contango. Eine Konstellation, in der sich derzeit die Öl-Investoren am Terminmarkt befinden. Natürlich erzeugt das Überangebot auch Druck. Öl-ETFs drohen also hohe Rollverluste. Eine vergleichbare Situation gab es schon im Jahr 2009: Der Ölpreis brach, aufgrund der Finanzkrise, ein; die Anleger wollten von der Erholung profitieren und spekulierten auf steigende Preise, sodass die Öl-ETFs in die Contango-Falle gerieten. Rollversuche können, wenn spezielle Strategien zum Einsatz kommen, aber sehr wohl vermieden werden. Anleger, die also auf steigende Ölpreise setzen, sollten darauf achten, ob ein ETF rolloptimiert ist. In den nächsten Wochen wird das Öl-Überangebot weiterhin steigen. Investoren, die bereits auf eine Erholung hoffen, müssen also noch geduldig bleiben. Dass derzeit die Gewinne ausbleiben, sei – so die Experten – normal. Man sollte nicht enttäuscht sein oder überreagieren, sondern weiter auf eine Preiskorrektur warten.
Die Öl-Aktien geraten unter Druck
Zahlreiche Öl-Aktien sind, aufgrund des nachgebenden Ölpreises, wieder unter Druck geraten. Doch es gibt auch einige Unternehmen, die derart breit aufgestellt sind, dass auch sinkende Preise keinen unmittelbaren Nachteil darstellen. Zudem locken die Aktien mit extrem hohen Dividendenrenditen. Aber auch Anleger, die sich gegen Einzelinvestments sträuben, können profitieren: In diesen Fällen können die Anleger in ETFs oder auch Index-Zertifikate investieren.