Wie in vielen Dingen, so ist auch der Ursprung der Nische in der Natur zu suchen. So berichtet das deutsche Wörterbuch der Gebrüder Grimm, das der Begriff Nische aus dem französischen Wort „niche“ abgeleitet ist. Dieses wiederum ist eine sprachliche Anpassung des italienischen „nicchia“ für Muschel, obwohl heute die Muschel im italienischen Conchiglia und im französischen Coquille heißt. Nun ja, den Ursprung für Nische als Muschel begründen die beiden Brüder Jacob und Wilhelm Grimm mit überlieferten Beispielen aus dem 14. und 17. Jahrhundert.
Nischenbewohner sind Spezialisten
Sprache verändert sich, bestimmte Mechanismen jedoch nicht. So gab und gibt es die Nische in der Natur, in der sich Tier- und Pflanzenarten einrichten, indem sie sich auf bestimmte Bedingungen spezialisieren. Ein gutes Beispiel ist der australische Koalabär, der fast nur Eukalyptusblätter frisst. Eine Nische, die er praktisch für sich alleine hat, denn die Blätter des Eukalyptusbaumes sind giftig, auch für den Koalabären. Er muss sehr sorgfältig wählen, welche und wie viele Blätter er täglich frisst. Aber es ist seine Nische.
Der Koalabär ist ein hochgradiger Spezialist und er kann als Vorbild für den erfolgreichen Blogger in der Nische gelten. Denn dies ist eine der Voraussetzungen, um als Blogger in einer Nische einen größeren Kreis an Lesern und Abonnenten zu gewinnen. Er oder sie muss zum Spezialisten werden. Das Spezialistentum hat gegenüber dem Generalisten mit einem breiten Themenkreis den großen Vorteil, dass sich die Recherche auf einen Bereich eingrenzt und das sich das Wissen um diesen Bereich konzentriert. Der oder die Spezialistin wird so zur Anlaufstelle für jeden Interessierten, der mehr darüber erfahren will. Mit der Zeit wachsen die als Keywörter verwendeten Begriffe auf dem Nischenblog an und Mangels anderer Zugriffsmöglichkeiten listen die Suchmaschinen vermehrt genau diesen Spezialistenblog als Ergebnis bei Eingabe bestimmter Suchbegriffe.
Was ist wichtig?
Natürlich muss zuerst eine Nische gefunden werden. Diese muss einerseits speziell genug sein, dass sich nicht zu viele darin drängeln, darf andrerseits aber auch nicht so spezialisiert und komplex sein, dass sich die mögliche Leserschaft zu sehr einschränkt. Eine gute Möglichkeit, eine passende Nische zu finden, ist es, populäre Themen in ihre Bestandteile zu zerlegen und sich auf einen Teilbereich zu konzentrieren.
Der zweite wichtige Bestandteil hat nichts mit Nischen oder Internet beziehungsweise irgendetwas Speziellem zu tun, sondern nur mit dem oder der Bloggerin selbst. Es geht darum, durchzuhalten, regelmäßig neue Blog-Inhalte zu veröffentlichen und diese beispielsweise auf den bekannten Social Media zu vermarkten. Es ist sehr wichtig, dass die gewählte Nische inhaltlich auch dem Blogger selbst Spaß macht. Dann lässt es sich irgendwann in der Nische gemütlich kuscheln, vielleicht mit einem Koalabären als Stofftier an der Seite.