Dezentrale Börsen werden immer beliebter und viele Trader schwören auf den dezentralen Handel, doch konnte belegt werden, dass nur die wenigsten Menschen die dezentralen Börsen wirklich nutzen.
Warum ist der dezentrale Austausch also so beliebt und in aller Munde, wenn er kaum genutzt wird, denn am Beispiel 2019 wird deutlich, dass nur 0,25 % des kombinierten Volumens des Handels aller Kryptowährungs-Börsen auf dezentralen stattfand. Viele Trader sprechen von den Vorteilen, doch kaum jemand erwähnt auch die Nachteile und setzen ihr eigenes Vermögen in dezentralen Krypto-Börsen ein. Bevor die Vor- und Nachteile analysiert werden, sollten Trader, aber verstehen, was dezentrale Börsen sind und wo der Unterschied zu zentralen Börsen liegt.
Was sind dezentrale Krypto-Börsen (DEX)?
Im Krypto-Bereich ist eine dezentrale Börse eine bestimmte Art Kryptowährungsbörse, die es Nutzern ermöglicht, die Vermögenswerte durch direkte Peer-to-Peer-Transaktionen zu kaufen und zu verkaufen. Es funktioniert dezentral, also ohne Abhängigkeit von einer zentralen Instanz.
Eine dezentrale Börse (DEX) hat einige Ähnlichkeiten mit einer zentralisierten Börse (CEX), da sie es Benutzern ermöglicht, Krypto-Assets mit anderen Assets auszutauschen, sei es Fiat-Geld oder eine andere Kryptowährung, aber es gibt auch Unterschiede.
Ein wichtiger Unterschied zwischen den beiden Arten von Börsen besteht darin, dass bei einem DEX die Übertragung von Vermögenswerten und deren Sicherheit überwachte Vorgänge auf der Grundlage eines verteilten Handelsbuchs oder einer Blockchain sind.
Darüber hinaus geben Anleger die Verwahrung der Assets nicht ab, sodass sie jederzeit die Kontrolle über diese behalten.
Wie funktioniert eine dezentralisierte Börse?
Bei einer dezentralisierten Börse werden die Transaktionen ohne Zwischenhändler und mit on-chain durchgeführt. Erleichtert wird der Handel, indem alles auf Smart Contracts aufgebaut ist. Dabei verwendet eine dezentrale Börse verschiedene DeFi-Protokolle und -Mechanismen wie Auftragsbücher, Liquiditätspools, AMMs und Aggregationstools.
Auf dieser Grundlage können verschiedene Arten und Generationen von dezentralisierten Börsen klassifiziert werden, darunter. Der Abschluss der Transaktionen, egal ob Kauf oder Verkauf, unterscheidet sich in der Durchführung und Oberfläche aber kaum oder gar nicht von dem auf zentralen Börsen.
Daher können Crypto Trading Tipps und Strategien, die für zentralisierte Börsen entwickelt wurden genauso beim Handel auf dezentralisierten Börsen angewendet werden. Es gibt aber bereits auch Artikel und Erfahrungsberichte, die sich auf den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen auf dezentralisierten Börsen bezieht.
Die Vorteile dezentraler Börsen
Die dezentralen Börsen (DEX) haben einige Vorteile gegenüber zentralisierten Börsen, die insbesondere für Trader sehr wichtig sind, die auf Sicherheit in Bezug auf Vermögen und Privatsphäre besonderen Wert legen. Zu den Vorteilen gehören:
- Der Besitz der gekauften Assets liegt ausschließlich beim Käufer, nicht bei der DEX.
- Der Kampf gegen Geldwäsche steht nicht im Mittelpunkt, daher ist es nicht notwendig, die Nutzer-Identität zu bestätigen. Ein Krypto-Wallet ist ausreichend.
- Da die Transaktionen und Prozesse auf der Blockchain stattfinden, eliminiert die verwendete Technologie Single Points of Failure.
- Die Vermögenswerte müssen nicht an die Börse übertragen werden, dies minimiert das Risiko von Diebstahl oder Verlust durch Hacking der Börse.
- Trader haben zu einer größeren Auswahl an Coins und Token Zugang.
Nachteile dezentraler Börsen
Trotz der vielen Vorteile sind dezentrale Börsen nicht frei von Nachteilen. Trader sollten nicht nur die Vorteile bei ihrer Wahl einer Börse bedenken, sondern auch die Nachteile bei ihrer Entscheidung bedenken.
- Gehen private Schlüssel verloren, gibt es keinerlei Möglichkeit diese wieder herzustellen, da es keinen Know-Your-Customer-Prozess gibt, um die Transaktion zurückzuverfolgen. Wer seine privaten Schlüssel verliert, verliert somit sein Vermögen.
- Die Gebühren für den Handel auf dezentralisierten Börsen sind oft höher als auf zentralisierten Börsen. Trader sollten daher die Notwendigkeit jeder Transaktion genau überdenken.
- Bei einem hohem Transaktionsvolumen ist eine Netzüberlastung möglich, die zu Fehlkäufen oder Fehlverkäufen führen könnte.
- Die Oberfläche dezentraler Börsen ist möglicherweise nicht so benutzerfreundlich und die Handelsfunktion ist oft eingeschränkt.
- Eines der größten Nachteile der dezentralen Börsen besteht in dem weit verbreiteten Phänomen des Price Slippage.
Mein Tipp: Schau dir auch unseren Cake Defi Erfahrungsbericht an.
Fazit: Sind dezentrale Börsen eine Alternative?
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass, obwohl in den letzten Jahren viele dezentrale Börsen (DEX) entstanden sind, noch Raum für Verbesserungen besteht. Die zentralen Börsen sind in Sachen Privatsphäre und Coin-Besitz den zentralen Börsen eindeutig voraus, haben aber auch ihre Nachteile, die teuer werden können, wenn die privaten Schlüssel verloren gehen.
Nicht ohne Grund setzen auch im Jahr 2021 viele erfahrene Trader weiter auf die zentralisierten Börsen, um am Handel teilzunehmen. Gerade für „Viel-Händler“ bieten die zentralisierten Börsen attraktivere Gebühren und eine sichere Speicherung der Schlüssel.
Wer über den Kauf und Verkauf auf dezentralisierten Börsen nachdenkt, sollte sich der Vorteile und Nachteile bewusst sein und seine privaten Schlüssel unter allen Umständen sicher aufbewahren. Zudem ist zu bedenken, dass Transaktionen oft kostenintensiver sind als auf zentralisierten Börsen, sodass jeder Kauf und Verkauf gut überlegt sein sollte.
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