Es ist keine große Überraschung, dass das Britische Pfund – gegenüber dem US-Dollar und dem Euro – an Wert verloren hat. Derzeit konzentriert sich die halbe Welt auf den „Brexit“. Das Pfund, ein Spielball der Politik, erlebt seit Juni 2016 eine Talfahrt. Damals stimmten die Briten für den Austritt aus der Europäischen Union. Doch Experten sind sich sicher: Die Talfahrt kann auch ein Ende finden; es ist möglich, dass das britische Pfund wieder an Stärke gewinnt. Wohl auch, weil die Europäische Union im Jahr 2017 einige Prüfungen meistern muss und Donald Trump mit seinen Aussagen dafür sorgt, dass der US-Dollar an Stärke verliert.
Setzt sich die Talfahrt des Britischen Pfunds auch im Jahr 2017 fort?
Seit 2015 hat das britische Pfund ein Viertel seines Werts – gegenüber dem Euro – eingebüßt. Im Oktober 2016 fiel das Britische Pfund auch – gegenüber dem US-Dollar – auf den niedrigsten Stand seit 30 Jahren. Seither hat sich der Kurs auch nicht verändert; die britische Währung wird auch immer wieder durch diverse Aussagen der britischen Premierministerin Theresa May („harter Brexit“) belastet. Doch die Experten sind sich sicher, dass die Talfahrt noch im Jahr 2017 gestoppt werden kann: Die EU befindet sich gerade in einer kritischen Phase; zahlreiche Wahlen stehen an, die mitunter dafür sorgen können, dass die EU in eine noch nie dagewesene politische Krise schlittert. Schon im März wird in den Niederlanden gewählt. Ein gutes Abschneiden der PVV, der rechtspopulistischen Geert Wilders-Partei, könnte für eine Talfahrt des Euro sorgen. Entscheidend wird auch der Wahlausgang in Frankreich sein. Marine Le Pen, die Vorsitzende der Front National, hat bereits angekündigt, dass es einen möglichen „Frexit“ geben kann, wenn sie zum französischen Oberhaupt gewählt wird. Auch Deutschland befindet sich in einem Wahljahr: Wird der Kurs von Merkel bestätigt oder kann Schulz die SPD auf den ersten Platz bringen? Natürlich stellt sich die Frage, wie viele Bürger die AfD, eine EU-kritische Partei, wählen werden All jene Faktoren, die natürlich dem Euro schaden, könnten dem Britischen Pfund helfen.
Der Euro wird immer stärker
Der Euro stieg – mit 1,076 US-Dollar – auf den höchsten Stand seit Ende 2016. Es sind vor allem die Aussagen des amerikanischen Präsidenten Donald Trump, die den US-Dollar massiv belasten. Doch der US-Dollar hat nicht nur gegenüber dem Euro nachgegeben; die amerikanische Währung musste auch gegenüber dem Schweizer Franken, dem Japanischen Yen und dem Britischen Pfund Verluste einstecken. Während vor wenigen Wochen noch ein höheres Wachstum vorausgesagt wurde, revidierten die Analysten und Experten bereits ihre Prognosen. Trump könnte mit seinen Handlungen tatsächlich dafür sorgen, dass das US-Wachstum doch geringer als prognostiziert ausfallen kann. Der Euro ist natürlich der Gewinner: Seit Anfang des Jahres konnte die europäische Währung um vier US-Cents zulegen. Die Oberseite, die mit 1,101 US-Dollar beschrieben wurde, kann daher – in den kommenden Monaten – erreicht werden.
Die EZB plant keine Steigerung des Leitzinssatzes
Natürlich haben derartige Veränderungen auch Auswirkungen auf den Leitzinssatz, wobei dieser – trotz der steigenden Inflation – unverändert geblieben ist. Die Europäische Zentralbank – die EZB – hat sich für die Beibehaltung des Rekordtiefs von 0 Prozent entschieden. EZB-Chef Mario Draghi hat, obwohl die Inflation in Deutschland um 2 Prozent gestiegen ist, keine „überzeugenden Anzeichen“ gesehen, die für einen Abwärtstrend der sogenannten Kerninflation sorgen würden. „Am Ende kann nur ein stärker Lohnanstieg dafür sorgen, dass die Inflationsziele auch erreicht werden“, so Draghi.
Das Jahr 2017 ist unberechenbar
Analysten und Experten stehen vor mehreren Rätseln: Profitiert das Britische Pfund von einer möglichen EU-Krise, die durch die Wahlen in Frankreich und Holland ausgelöst werden kann oder profitiert der Euro von den unberechenbaren Aussagen des amerikanischen Präsidenten? Fakt ist: Viele Prognosen, die bereits Ende 2016 erstellt wurden, mussten bereits im Januar 2017 revidiert werden.